Wenn es brenzlig wird, tut Harry Potter etwas, das wir alle bestimmt auch gerne können würden: Er zaubert. Und dazu benutzt er nicht nur einen Stab, sondern auch Sprüche. Soll seine Brille repariert werden, so sagt er einfach „oculus reparo“, soll etwas durch die Luft fliegen, dann heißt es „volate ascendare“, und will er etwas Großes, Gefährliches schnell unschädlich machen, dann ruft er aus: „Diminuendo!“
Wie du bestimmt weißt, gibt es viele verschiedene Sprachen auf der Welt. In Deutschland wird Deutsch gesprochen, in unserem Nachbarland Frankreich sprechen die Menschen Französisch und viele Menschen sprechen auch Englisch. Weißt du auch, welche Sprache von den meisten Menschen auf der Welt gesprochen wird? Das ist Chinesisch.
Kinder lernen das Sprechen von ihren Eltern. Aber wie haben die ersten Menschen das Sprechen gelernt?
Gar nicht - sie haben es erfunden!
Natürlich kann man nur vermuten, wann und wie das gewesen ist. Aber der Vortrag versucht zu zeigen, wie es gewesen sein könnte – und warum es unseren Vorfahren überhaupt gelingen konnte.
„Wann de Miraculix Huddel hadd, dann misse merm helfe!
Asterix, geh du em doch emòòl heimlisch nòò!
Veleischd kummschd du dehinner, wieso däär so schròh iss!“
Viele Saarländer verstehen ohne Probleme, was Majestix hier zu Asterix sagt.
Für Menschen aus anderen Teilen Deutschlands wie zum Beispiel Bayern oder Thüringen spricht Majestix aber eine fremde Sprache, die sie genauso wenig verstehen wie andere fremde Sprachen, die sie nicht in der Schule gelernt haben.
Die meisten Menschen in Europa können lesen und schreiben, aber sie tun das sehr unterschiedlich. Vor allem verwenden sie verschiedene Schriften (Alphabete). Wir wollen die drei Schriften kennen lernen, die heute in Europa am häufigsten verwendet werden: Lateinisch, Griechisch und Kyrillisch.
Die lateinische und die griechische Schrift finden wir auf jedem Euro-Geldschein (da steht dann EURO und EYRΩ), die kyrillische Schrift (noch) nicht. Wenn sie vielleicht irgendwann doch einmal dabei ist, würde dann auch EBPO dort stehen.
Warum heißt Aschenputtel Aschenputtel? Und Schneewittchen? Und Dornröschen? Haben Namen eine Bedeutung? Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß... Und wer ist „Du weißt schon wer“ bei Harry Potter und warum soll man seinen Namen nicht nennen?
Warum haben Märchenfiguren, Päpste (Benedikt XVI.) und Königinnen (Elisabeth II.) nur einen Namen, wir aber zwei und mehr, Vornamen und Familiennamen? Und wie machen das andere Völker? Gaius Julius Caesar? Hadschi Halef Omar und so weiter?
Weißt du noch, wie es war, als du noch nicht sprechen konntest? Bestimmt nicht! Kein Kind kann sich daran erinnern. Aber du kannst den Kleinen dabei zuschauen:
Wie teilen sie sich als Säuglinge mit?
Wie entwickeln sich das Schreien, Lallen und Gurren?
Wann sprechen sie die ersten Wörter? Wann kommen die ersten Sätze?
Können Kinder mehr als eine Sprache gleichzeitig lernen?
Sicher macht es dir Spaß, mit Sprache zu spielen. Hans Magnus Enzensberger, ein ganz bekannter Dichter, hat erzählt, dass er einmal als Kind ganz oft hintereinander „Essig“ gesagt hat. Das hat sich dann immer komischer angehört, fast wie „Essen“. Aber Essig ist doch kein Essen. Zusammen mit einem Freund hat er Geheimsprachen erfunden und Gedichte geschrieben mit Wörtern, die es gar nicht gibt.
Ungefähr so: