Kann man mit Sprache experimentieren?

Sicher macht es dir Spaß, mit Sprache zu spielen. Hans Magnus Enzensberger, ein ganz bekannter Dichter, hat erzählt, dass er einmal als Kind ganz oft hintereinander „Essig“ gesagt hat. Das hat sich dann immer komischer angehört, fast wie „Essen“. Aber Essig ist doch kein Essen. Zusammen mit einem Freund hat er Geheimsprachen erfunden und Gedichte geschrieben mit Wörtern, die es gar nicht gibt.
Ungefähr so:

Anege hanege
serege sirige
ripeti pipeti
knoll

Wenn man mit Sprache ungewohnte Dinge ausprobiert, dann nennt man das, was dabei herauskommt, „experimentelle Literatur“. Spielt man mit Buchstaben, Silben oder Wörtern, dann heißt das „konkrete Poesie“. Dabei können Bilder aus Buchstaben oder Wörtern entstehen, aber auch Texte, die einfach Geräusche machen, wenn man sie liest. In der Vorlesung zeigt dir Dr. Gerhard Sauder an Beispielen, was man mit seltsamen Gedichten alles anfangen kann.

Dr. Gerhard Sauder
Mehr Material zur Vorlesung: 
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